Szenen unseres Alltags gleichen in der Summe Collagen und sie unterscheiden sich, entsprechend den jeweiligen Lebensumständen. Ob nun im hektischen Strom großer Städte, oder im stillen, ländlichen Umfeld.
Der Beginn der Geschichte der Collage war die elementare Verbindung von Text und Bild. Fotocollagen oder -montagen sind Bildkonstrukte, die zu scheinbar realen Bildern werden; man könnte sie auch als Spiegel oder Zerrbilder bezeichnen.

„Von Anfang an ist der Schnitt für die Collage konstituierend. Die Schere wird zum Symbol nicht nur der Zerstörung eines ehemaligen Bildganzen, sondern auch für eine widerständige Bewegung“ (Roland Nachtigäller im Katalog zur Ausstellung: „Collagewelten“) Schnitte und Splitter werden zu neuen Sinnbezügen, sie sind die ersten Klebeelemente in einem künstlerischen Bildgefüge. Diese Versatzstücke führen zu vielgestaltigen Aussagen. Ob Eigenes oder Gefundenes, ob Farbe, Struktur, Fotos, Bildfetzen, Texte oder Zeitungsausschnitte, all dieses ist das „Alphabet“ des Collagierens; es ist fast alles erlaubt.

Meine Collagen entstehen aus kleinformatigen Einzelszenen und werden zu Bildgeschichten. Ich verlasse damit auch nur teilweise mein gewähltes Ordnungssystem der analytischen Geometrie und des Konstruktiven – es ist vielmehr einmal eine Entgrenzung und gleichzeitig eine Erweiterung zu neuen Erkundungen künstlerischer Darstellung.

Da sind zunächst die MDF-Halbrahmen-Objekte, sie bilden zusammen ein Ganzes. Es sind Collagen, bei denen jedoch die Farbe auf Finylfolie gedruckt ist und zwischen zwei Acrylgläsern im Rahmen verankert sind.

Im Entstehungsprozess der Collagen, in dem wie schon erwähnt, die Themenelemente eingebracht sind, werden anschließend die gebauten Bilder digitalisiert und von hinten her auf Acrylglas gedruckt, während die dazugehörenden, integrierten Grafiken von vorne aufgedruckt werden. So entstehen Lichtreflexionen und Schatteneffekte.

Da sind die drei „roten Quadrate“ aus einer Ausstellung gleichen Namens, sowie die zwei „Fischgrät-Collagen“in schwarz-weiß.

• Die „Modefetische“ sind eine augenzwinkernde, humorvolle Aussage zeitgleicher Mode.
• Währenddessen die Auseinandersetzung mit den Chaos-Collagen nachweislich zeigen soll, wie Naturkatastrophen, Kriege, Habsucht und Gier unser Leben beeinflußen und maßgeblich verändern. Ich wollte das thematisieren und festhalten, was uns seit Jahre so bewegt und wofür wir keine Antworten und Verhaltensweisen finden.
• Eugen Gomringer widme ich die autonomen drei Collagen zu seiner konkreten Poesie: „schweigen“ , er hat ein Katalogvorwort für mich geschrieben.